Werkbeschrieb
Parzival war einer der bedeutendsten Ritter am Hof König Arthurs, nicht nur wegen
seines ungewöhnlichen Werdegangs, sondern vor allem auch wegen seiner Rolle bei
der Suche bei der Suche nach dem Heiligen Gral. Zahlreiche bedeutende Autoren des
Mittelalters befassten sich mit diesem Thema, unter anderem Chrétien de Troyes
(„Perceval», um 1150) und Wolfram von Eschenbach („Parzifal», um 1200).
Parzival, von seiner Mutter in der Waldeinsamkeit aufgezogen, ist am Hofe Arthurs ein
Außenseiter. Er kennt nicht die strikten Regeln, nach denen sich das Höfische Leben zu
richten hat, weiß nichts vom Zusammenleben der Menschen und noch weniger von der
Ritterlichkeit und ihren Idealen. Die ersten Ritter, denen er begegnet, hält er in seiner
Torheit für Engel, lässt dann seine Mutter in der Einsamkeit zurück, um auch Ritter zu
werden. Er trifft auf den Roten Ritter, erschlägt ihn ehrlos, nimmt ihm seine Rüstung,
gelangt an den Königshof und dünkt sich einen Ritter. Langsam und schmerzhaft wird
der Lernprozess sein, bis er sich dieses Ehrentitels zu Recht wird bedienen dürfen.
Wie die meisten anderen Artusritter auch, geht Parzival irgendwann auf die Suche nach
dem Heiligen Gral. Nur die allerwenigsten gelangen auch nur in die Nähe, doch Parzival
wird sogar in die Gralsburg eingeladen, wo er eine Prozession beobachten darf, in der
verhüllte Jungfrauen einen lichtverschleierten, offensichtlich heiligen Gegenstand am
kranken Gralskönig vorbeitragen. Doch wenn Parzival auch schon in vielen Dingen ein
echter Ritter geworden ist, ihm fehlt der Edelmut und die geistige Reife, um die
entscheidende mitleidige Frage zu stellen, und so wird er wieder aus der Burg
ausgewiesen und der Fischerkönig bleibt unerlöst. Erst ein weiteres Umherirren durch
die Welt wird Parzival würdig machen und sein zweiter Besuch auf Burg Carbonek erlöst
Amfortas endlich und macht Parzival zum neuen Hüter der Gralsburg.