Werkbeschrieb
Als der römische Feldherr Munatius Plancus unter Caesar um 44 v. Chr. im Gebiet der keltischen Rauriker die Kolonie Raurica gründete, war die Stadt Rom seit ihren Anfängen im 8. Jahrhundert v. Chr. zu einem mächtigen Imperium rund um das Mittelmeer angewachsen. So gab er 15 v. Chr. den Bau der Koloniehauptstadt Augusta Raurica in Auftrag. Während der folgenden 200 Jahre entwickelte sich die Stadt zu einer Metropole mit rund 15 000 Einwohnern. Dies lag nicht zuletzt an ihrer Lage: hier trafen die Nord-Süd-Verbindungen von Italien ins Rheinland und die West-Ost-Verbindung von Gallien an die Donau und nach Rätien auf den Rhein. Damit grosse Siedlungen wie Augusta Raurica ernährt werden konnten, war eine florierende Landwirtschaft notwendig. Noch heute ist vieles unklar über die römische Agrarwirtschaft. Aktuelle Ausgrabungen geben jedoch einen Einblick in ebendiese. So zum Beispiel jene in Pratteln: Auf dem Chästeliacher wurden Mitte des 19. Jahrhunderts die Überreste eines römischen Gutshofes gefunden. Der Name Chästeli lehnt sich dem lateinischen Wort castellum, auf deutsch «befestigte Anlage» an. Mein Werk Castellum beschreibt, wie ich mir das Leben in jener Zeit vorstelle: Die Mühen der Arbeiter auf dem Feld, die Kämpfe der Römer gegen die Helvetier, aber auch die pompösen, mächtigen Bauten und Befestigungen. Bewusst gebe ich keine detaillierte Beschreibung, wo ich mir welche Szene oder welches Bild vorgestellt habe. Mein Ziel ist, dass jeder Zuhörer seine eigene Fantasie walten lässt, um sich eine eigene Geschichte zu meiner Musik auszudenken.